„Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine.“ So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend. (Klappentext)
Wieder ein Zafón Roman, wieder bin ich hin und weg. Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, wie liebevoll und bis ins kleinste Detail Zafón „sein Barcelona“ beschreibt. Jetzt, nach dem Lesen, kann ich sehr gut verstehen, warum Marina einer der „Lieblinge“ des Autors ist. Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, das dieser Roman autobiografische Züge enthält, wie Zafón bereits in seinem Vorwort verlauten lässt („ein ehrgeizigerer und auch persönlicherer Roman, in dem ich zum ersten Mal den Schauplatz meines Barcelonas und meiner eigenen Erinnerung erkunden würde“).
Ich finde daher, dass man „Marina“ und mit den Folgeromanen, wie z.B. „Der Schatten des Windes“ nur schwer vergleichen kann, spielen sie doch auf einer ganz anderen emotionalen Ebene des Autors, obwohl sie sich vom Inhalt her ähneln.
Jedenfalls war ich wieder einmal begeistert, dieser Roman ist wieder einmal absolut einzigartig, philosophisch, romantisch, charismatisch, verträumt, durchweg auch ein wenig gruselig, traurig, und regt auf jeden Fall zum nachdenken an. Es gibt wenige Bücher, die alle diese Eigenschaften in sich vereinen. Was will man als Leser mehr?
Dieser Roman ist absolut empfehlenswert, er entführt die Leser in die Welt des Autors und erzählt uns seine Geschichte.
5 von 5 Sternen