Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner. (amazon)
Vorab: ein ungewöhnlicher Roman mit einem ungewöhnlichen Hauptcharakter! Viele Fragen werden bereits zu Beginn der Geschichte aufgeworfen. Die Handlung erzählt von Judith Kepler, einer „Cleanerin“, die Tatorte reinigt. Die eigentliche Geschichte beginnt aber bereits viel früher, in einem Kinderheim der DDR, in dem Judith, die eigentlich Christel heißt, untergebracht ist. Was hat es mit der Erzieherin Martha auf sich? Infwiefern ist die Stasi in das Verschwinden der eigentlichen Judith verwickelt? Warum musste Christel an Judiths Stelle treten? Und, und, und… Nach dem Lesen muss ich sagen, dass ausnahmslos jede Frage beantwortet worden ist, auch wenn es mir an manchen Stellen schwer gefallen ist, der Handlung zu folgen. Die Story hat sich immer mehr zu einem Spionage-Roman um die Stasi entwickelt und da mir das nötige Hintergrundwissen fehlt, bin ich an manchen Stellen einfach nicht mehr mitgekommen. Schade fand ich, dass Judiths Job als Cleanerin dadurch so sehr in den Hintergrund gerückt ist. Darüber hätte ich schon gerne mehr erfahren, vor allem da das im Klappentext so hervorgehoben wird.
Alles in allem hat mir das Buch jedoch gut gefallen, Elisabeth Hermann schreibt in einem flüssigen und spannenden Stil. Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!
3,5 von 5 Sternen)